die wahrhaftige schöpfungsgeschichte, erschienen dem michael hackl in
leuchtenden lettern, in andacht vor dem altare, und viktualia adam van
fretchen kann zeugnis ablegen.
im anbeginn unserer zeit, den
mythen der wissenschaften dieser tage den urknall nannten, war ein
reich, fernab unserer vorstellungsgabe, ein reich in dem es keine zeit
gab, keinen raum, keine kausalität. oder vielmehr keine ausgezeichnete
zeit. jede zeit war ebenbürtig der anderen, jeder raum ebenbürtig dem
anderen, jede kausalität ebenbürtig der anderen. es war ein freies
reich, gleichzeitig bevölkert und geschaffen von freien ideen. und da es
im zeichen von nichts und niemandem, sogar im zeichen jedes nichts und
jedes niemandem stand, nennen wir es das nemosomen, im zeichen des
niemanden. jeder zustand, jede möglichkeit stand jeder idee immer zur
verfügung doch diese unbeschränkte allmacht, die völlige ungebundenheit
überforderte die ideen. je mehr sie ihre allmacht entdeckten, desto mehr
stieg ihre furcht, ihre unsicherheit, ihre unstillbare gier nach
festigkeit nach struktur. ihre furcht, ihre unsicherheit, ihre gier
verstärkte sich bis die energien der ideen sich in einer apokalyptischen
explosion materialisierten, im wahrhaftigsten sinne des wortes, der
wunsch wurde vater der struktur, nur brocken von ideen wurden aus dem
nemosomen herausgerissen und wurden hingeworfen als gesetz, die ideen,
die der katastrophe entkamen nahmen dankbar die strukturen an, suchten
sich die strukturiertesten der strukturen, wo die idee der struktur in
all ihrer radikalität ihre ausprägung fand, sie suchten sich den
kristall. und so flüchteten die ideen sich in die gerade entstehenden
kristalle einer jungen welt, zogen sich zurück in die grösste sicherheit
und geborgenheit, die sie zu finden vermochten. und über äonen blieben
sie in ihrem neuen heim, gefesselt durch naturgesetze, eingesperrt in
ihren wunschtraum, der sich als gefängnis ohne ausgang erwies.
doch
als die zeit, die jetzt als eine einzige und wahre geschaffen vorbeizog,
taten die gesetze ihre unvermeidbare wirkung, die heisse welt
erkaltete, eine flüssigkeit, bereits enthalten im ursprung der
materialisierten idee, das wasser, konnte sich formen und in seiner
flüssigen form herabregnen auf die jungen planeten und die
gefängnismauern der kristalle, die wie geschaffen für die ewigkeiten,
trutzburgen der entropie und der neuen gesetze, zeigten ihre schwächen.
die kristalle lösten sich und gaben die ideen preis, gaben sie frei,
eine freiheit weit eingeschränkter, als sie in ihrer dunkelsten
erinnerung noch das nemosomen hatten. doch die unendliche bestimmtheit
fiel.
die ideen begannen zu spielen mit den vielen
verschiedenen molekülen, die durchs wasser trieben, liessen sich
anfänglich mittreiben, sprangen von atom zu atom und erfreuten sich
ihres seins, ihrer freiheit. und so fühlten sie ihre mächte wieder
erstarken und begannen die moleküle zu verändern, bauten sich kleine
maschinen, experimentierten mit energiesystemen und antriebsstrategien,
stabile hüllen. immer ausgefeilter wurden ihre kreationen, immer mehr
wollten sie ihr experimentierfeld erweitern und so traten sie in einen
wettstreit um energie und raum. ihre kleinen maschinen nannten sie
plankton und über millionen von jahren hatten sie ihre helle freude.
gelernt grenzen zu durchbrechen, erst die der kristalle noch passiv,
doch die des spiels mit der materie aktiv, konnten sie nicht glauben,
dass diese helle oberfläche ihres neuen reiches die grenze sein kann,
sie durchbrachen sie, besiedelten das land, immer ausgefeilter wurden
ihre konstruktionen, immer komplexer also auch die steuerapparate
dahinter, meterlange nervenbahnen, grosse gehirne, angepasste
sinnesorgane. und sie erkannten die macht der geschaffenen konstruktion,
die ideen wollten ihr inzwischen selbst unter ihnen zum mythos
gewordene nemosomen neu errichten. sie machten sich breit in den
nervenbahnen, formten die gehirne als einen freien lebensraum,
entwickelten immer bessere techniken um zwischen den gehirnen zu reisen,
die sprache, das bild wurde geschaffen, als Vehikel um zwischen den
einzelnen Inseln zu reisen.